Herzlichen Glückwunsch an Prof. Dr. Theresa Treffers und Univ.-Prof. Dr. Alexandra Zaby zur Annahme ihrer Paper beim Annual Meeting der Academy of Management!
Prof. Dr. Theresa Treffers beschäftigt sich in einem ihrer drei angenommenen Beiträge mit dem Einfluss institutioneller und individueller Determinanten auf die Patentaktivitäten Deutscher Hochschulen.
Das Paper, welches Theresa Treffes mit Malin Fiedler und Isabell Welpe verfasst hat wurde als Best Paper in der TIM Division ausgezeichnet! Es untersucht die Determinanten und Wechselwirkungen von institutionellen und individuellen Faktoren, die zu unterschiedlichen Patentaktivitäten und Erfolgen Deutscher Hochschulen führen. Auf individueller Ebene stützt sich die Studie auf Forschung zu sozialen Netzwerken und geht davon aus, dass die Grad-Zentralität (d. h. die Anzahl der Verbindungen) und die Betweenness-Zentralität (d. h. der Einfluss im Netzwerk) eines/r Erfinders:in die Patentaktivität und den Erfolg beeinflussen. In Anlehnung an die Forschung zur organisatorischen Kreativität untersucht die Studie, wie sowohl Faktoren auf institutioneller als auch auf individueller Ebene miteinander interagieren und die Reputation und die Ressourcen einer Institution den Zusammenhang zwischen der Betweenness-Zentralität einesr Erfinders:in und seinem Patenterfolg stärken. Auf Basis von Ein- und Mehrebenenanalysen einer Stichprobe von 148 Deutschen Hochschulen mit 58.061 individuellen Erfindern:innen und der Prüfung auf Wechselwirkungen zwischen den Ebenen hat die Studie drei wesentliche Erkenntnisse gewonnen:
- Je höher das institutionelle Budget und die Grad-Zentralität / die Anzahl der Verbindungen, desto höher die Patentaktivität.
- Je höher die Betweenness-Zentralität / der Einfluss im Netzwerk der Erfinder:innen einer Institution ist, desto größer ist der Patenterfolg.
- Je größer das Ansehen und das Budget einer Hochschule, desto stärker ist der Zusammenhang zwischen Betweenness-Zentralität und Patentierungserfolg.
Für akademische Entscheidungsträger bedeutet dies, dass sie bei künftigen politischen Entwicklungen über die institutionelle Ebene hinausblicken und eine differenzierte Betrachtung der individuellen Merkmale sowie deren Wechselwirkungen vornehmen müssen.
Zudem wurden drei weiter Paper beim Annual Meeting der Academy of Management akzeptiert.
Born, N., Treffers, T. (2023). Evidence from an experience sampling study about a mindfulness intervention against gender bias, accepted for presentation at the 83rd Annual Meeting of the Academy of Management.
Geschlechterdiskriminierung ist nach wie vor ein ernstes Problem für Organisationen und deren Mitarbeitende. Es schadet dem Wohlbefinden und den Rechten von Frauen und kostet Unternehmen Milliarden von Euro durch beispielsweise Mitarbeiterabwanderung. Viele der derzeitigen Diversitätsinterventionen sind nicht in der Lage, Geschlechterdiskriminierung am Arbeitsplatz effektiv zu bekämpfen, da sie nur kurzfristig auf die Vorurteile wirken oder ihre Wirkung durch soziale Erwünschtheit beeinflusst wird. Eine repräsentative Stichprobe von 410 deutschsprachigen Berufstätigen nahm entweder an einer täglichen digitalen Achtsamkeitsübung teil oder wurde keiner Übung unterzogen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine kurze Achtsamkeitsintervention Geschlechterdiskriminierung effektiv reduzieren kann und dass dieser Effekt durch eine Verringerung negativer Emotionen vermittelt wurde. Somit hat der vorurteilsreduzierende Effekt von Achtsamkeit das Potenzial, das Arbeitsleben der Praktizierenden sowie der Opfer von Geschlechterdiskriminierung zu verbessern.
Joas, R., Heidegger, L., Treffers, T., Welpe, I.M. (2023): Foregone potential? Theeffects of gender and ethnic diversity on new venture funding, accepted for presentation at the 83rd Annual Meeting of the Academy of Management.
Investoren unterliegen häufig Voreingenommenheit und Homophilie, die ihre Bewertungen von Unternehmern:innen und ihre nachfolgenden Investitionsentscheidungen beeinflussen. Überraschenderweise ist wenig darüber bekannt, wie Investoren die geschlechtliche und ethnische Vielfalt oder Intersektionalität innerhalb eines New Venture Teams (NVT) wahrnehmen. Diese Studie analysiert daher auf Basis eines großen Sekundärdatensatzes die Diversitätsdimensionen von Gründungsteams und setzt diese in Beziehung zu den von den Investoren aufgebrachten Mitteln. Die Ergebnisse zeigen, dass die geschlechtsspezifische Vielfalt signifikant mit dem Gesamtbetrag der eingeworbenen Mittel zusammenhängt, nicht aber die ethnische Vielfalt oder das gleichzeitige Vorhandensein von geschlechtsspezifischer und ethnischer Vielfalt. Unsere Ergebnisse stellen Studien in Frage, die einen positiven Zusammenhang zwischen der geschlechtlichen oder ethnischen Vielfalt von Gründungsteams und der Finanzierung aufzeigen. Unsere Studie hingegen deutet darauf hin, dass das Teamumfeld geschlechtsspezifische Verzerrungen nicht abschwächt, wie es bei Einzelunternehmern / innen der Fall ist. Da diese Studie auf einem sekundären Datensatz aufbaut, werden Limitationen, die normalerweise bei Primärstudien auftreten, wie z. B. Verzerrungen aufgrund der Zugänglichkeit der Teilnehmenden, vermieden.
Bringmann, K., Veer, T., Zaby, A. (2023). Digging Deep: The Roots of Gender Biases in Decision Making – The Case of Patent Examination, accepted for presentation at the 83rd Annual Meeting of the Academy of Management.
Das Paper von Univ.-Prof. Dr. Alexandra Zaby, Bringmann, K. und Veer, T. ist den Ursachen der geschlechtsspezifischen Verzerrungen bei der Entscheidungsfindung gewidmet.
Wir gratulieren Prof. Dr. Theresa Treffers und Univ.-Prof. Dr. Alexandra Zaby herzlich!
Volltexte auf Anfrage.